Zutaten:
700 ml Wodka
100 g Bio Rohrzucker
50 g getrocknete Olivenblätter
Schalenabrieb von 1/2 bis 1 Zitrone unbehandelt
Für die Abfüllung und Lagerung werden zudem ein Abfülltrichter sowie eine saubere 1 Liter Glasflasche benötigt.
Zubereitung:
Die Olivenblätter in eine leere und absolut saubere Glasflasche mit 1 Liter Fassungsvermögen füllen. Anschließend den Rohrzucker dazugegeben. Zum Schluss die geriebene Schale der Bio-Zitrone zusammen mit dem Wodka nach und nach in die Flasche spülen. Je nachdem wie eng die Trichtermündung bzw. der Flaschenhals ist, kann diese Aktion sich ein wenig kompliziert gestalten. Wir empfehlen daher etwas zum „Stochern“ bereitzuhalten – z.B. einen Schaschlikspieß oder Ähnliches. Kleinere Verstopfungen können damit gleich während des Einfüllvorgangs verhindert bzw. gelöst werden. Nach der Abfüllung die gut verschlossene Flasche für 4 Wochen kühl und dunkel lagern. Täglich ein wenig schütteln, damit sich der Zucker vollständig auflöst.
Nach etwa 4 Wochen wird der Likör abgeseiht und gefiltert um abschließend für weitere 6 Wochen dunkel gelagert zu reifen.
Um Virusinfektionen zu begegnen ist das erste auf das man achten sollte, das eigene Immunsystem zu kräftigen. Dabei vertrauen immer mehr Menschen auf die stärkende Wirkung von Pflanzenarzneimitteln. Die Vielfalt an synergistisch wirkenden Substanzen in Heilpflanzen können unsere Abwehrkräfte unterstützen und ihre wertvollen Inhaltsstoffe können dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu erleichtern und zu lindern.
Geschmacksprofil :
Der Geschmack eines Olivenblätterlikörs erinnert im ersten Moment an den sizilianischen Bitterlikör Averna. Auch sind Geschmacksnoten von Honig, schwarzer Bitterschokolade und Blätterkrokant festzustellen. Die Schärfe des Alkohols lässt bei längerer Lagerung merklich nach und die Konsitenz des Likörs scheint runder und weicher zu werden. Olivenblätter-Likör wird in den Mittelmeerländern nach dem Essen leicht gekühlt und pur als Digestif genossen. Im Sommer kann er auch mit Eiswürfeln serviert und im Winter leicht erwärmt zusammen mit einer Zitronenscheibe gereicht werden. Auch als Zutat bei der Zubereitung von Cocktails oder als Aperitif findet dieser Likör Verwendung. Ganz besonders wird dieser Likör zur Verfeinerung von Desserts empfohlen.
In der traditionellen Heilkunde des Mittelmeerraumes werden Olivenblätter seit der Antike verwendet. Einer der Hauptwirkstoffe in den Früchten und Blättern des Olivenbaumes ist Oleuropein. Dank der Olivenblätter können auch Menschen die Olivenöl nicht vertragen, die positiven Wirkstoffe die in der Olive stecken für sich nutzen. Eine fettfreie Alternative kann der einfache Olivenblättertee oder als klassischer Magenbitter auch der hier beschriebene Likör aus Olivenblättern sein. Der Begriff Likör stammt vom lateinischen Wort liquor für „Flüssigkeit“ ab und bezeichnet eine aromatische Spirituose mit relativ hohem Zuckergehalt (mind. 100g/L). Der Alkoholgehalt eines Likörs liegt normalerweise bei 15 bis 40 % Vol.
Bereits Hildegard von Bingen, eine in der katholischen Kirche als Heilige verehrte Benediktinerin und Schriftstellerin des 12. Jahrhunderts, empfahl Olivenblätter.
Interessant für Biologie und Medizin sind ihre Abhandlungen über Pflanzen und Krankheiten, in denen sie dazu riet Heilkräuter in Wein einzulegen, um ihre Inhaltsstoffe herauszulösen. Schon in der römischen und griechischen Antike wurden Weine aromatisiert und medizinisch genutzt. Jedoch erst im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts brachte Arnaldo von Villanova Rektor der medizinischen Fakultät Montpellier, die Technik der Destillation von einem Kreuzzug mit nach Europa. In Alkohol und Alkoholwassergemische legte Villanova eine Vielzahl von Heilpflanzen ein, um deren Wirkstoffe herauszulösen. Diese Technik nennt man Mazeration. Sie gehört neben dem Destillieren noch heute zu den beiden Grundtechniken der Likörherstellung. Eine Mazeration kann von ein paar Stunden bis zu mehreren Wochen dauern. Nach der Mazeration wird der Alkohol mitsamt den extrahierten essentiellen Ölen in der Regel noch ein bis zweimal destilliert. Zum Destillieren benötigt man jedoch spezielle Apparaturen, weshalb wir uns in dem hier vorgestellten Rezept lediglich auf die Mazeration beschränken.
Tipps :
Bevor mit der Herstellung begonnen wird, bitte folgendes beachten:
- Wir empfehlen zur Herstellung nur hochwertige Zutaten zu verwenden, denn die Zutaten machen letztendlich auch den Geschmack des Likörs aus!
- Der Alkoholgehalt spielt bei der Herstellung des Olivenblätter-Likörs eine entscheidende Rolle, schließlich geht es darum, die Wirk- und die Aromastoffe aus den Zutaten zu lösen. Je höher der Alkoholgehalt ist, um so besser werden diese aus den Blättern gelöst. Generell ist dafür ein Alkoholgehalt um die 40 % ausreichend. Außerdem wirkt sich die desinfizierende und konservierende Wirkung des Alkohols positiv auf die Haltbarkeit des Endproduktes aus.
- Auch der Alkohol ist ein „Geschmacksträger“. Für dieses Rezept wurde Wodka verwendet. Man könnte natürlich auch Korn oder Rum sowie andere Spirituosen nehmen, wenn deren spezieller Eigengeschmack gewollt ist.
- Wir raten zu Wodka oder Korn, da diese beiden Spirituosen relativ geschmacksneutral sind und somit die Aromen der anderen Zutaten am Besten zur Geltung kommen; außerdem sind sie in jedem Supermarkt erhältlich. Die Verwendung von reinem Alkohol ist auch möglich, jedoch im Vergleich sehr teuer.
- Alkohol kann natürlich auch in Apotheken gekauft werden. Jedoch kostet reiner Alkohol, auch Ethanol oder Weingeist genannt, dort sehr viel Geld. Es ist zu beachten, dass es in deutschen Apotheken Alkohol in zwei verschiedenen Formen gibt, nämlich unvergällt, also als sogenannter reiner Alkohol, und vergällt; letzterer ist zwar billiger aber nicht trinkbar!
- Bitte immer auf Hygiene und Sauberkeit achten. Der Olivenblätter-Likör muss mehrere Wochen lang ziehen. Wenn nicht bei jedem Schritt auf Sauberkeit bei der Herstellung und Abfüllung geachtet wird, können sich Bakterien und Krankheitserreger vermehren.
- Die Herstellung von alkoholischen Getränken in größeren Mengen ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Zum Verkauf wird eine Lizenz benötigt. Kleinere Mengen zum Eigengebrauch dürfen jedoch herstellt werden.
- Damit sich der Zucker über den gesamten Reifezeitraum mit den Inhaltsstoffen der anderen Zutaten langsam verbinden kann, empfehlen wir für dieses Rezept ihn von Beginn an dazuzugeben. Der einzige Nachteil dabei ist, dass ein wenig Zucker auch in die Olivenblätter einzieht, welche im Anschluss herausgefiltert und weggeworfen werden; da dies aber im Endeffekt eine nur unwesentliche Menge ausmacht, ist der „Verlust“ unserer Meinung nach vertretbar.
- Zu guter Letzt, auch wenn Likör schön süß ist und lecker riecht – alkoholische Getränke sind grundsätzlich nichts für Kinder!